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Die Sehnsucht 'geliebt zu werden'

Um meine Persönlichkeit zu formen, wählte ich einen pessimistisch ausgerichteten Vater, der es liebt „gegen etwas zu sein“ und eine unglückliche, aber 'zufriedene' Mutter *kicher*. Beide lieben auf ihre Weise. Das wurde mir als Kind nie so erklärt, dass ich den Unterschied erfassen konnte und so erwartete ich von den beiden 'auf meine Weise' geliebt zu werden, kämpfte mit meinem Bruder um die Zuwendung der Eltern und habe mich das sehr vieles kosten lassen. So prägte ich, zur Gestaltung meiner Persönlichkeit, mit jeder erfahrenen 'Verletzung' die jeweiligen Verhaltensmuster, Glaubensmuster, Gefühls-Routinen usw., welche durch Gewohnheiten lange vor mir verborgen waren. Heute bemerke ich 'alte Muster' am besten, sobald etwas anderes als mein Wohlbehagen in meinem Gemüt schwingt.

Aus der übergeordneten Sichtweise (siehe Schaubild Grundsätzliches1 zur Orientierung und Erinnerung) ist selbstverständlich alles 'Gewesene' und alles 'was ist' vollkommen in Ordnung und bedarf keinerlei Änderung. Egal was meinen Ausdruck gerade bestimmt: ich bin geliebt, ich bin unendlich wertvoll, ohne mich würde etwas so Elementares in der Schöpfung fehlen, dass es keine Worte gibt, dies zu beschreiben. Das meine ich vollkommen ernst. (Halte kurz inne und bemerke, welche Sehnsüchte, oder Begrenzungen diese Sätze in Dir auslösen...)

An die tiefen, grenzenlosen Gefühle, welche mit diesem Wissen verbunden sind, habe ich meine Person immer wieder zu erinnern, sobald sie sich mit ihrer Persönlichkeit verschmolzen hat. Gefühle von 'geborgen sein', 'Halt haben', 'bestätigt sein', 'willkommen sein', 'einbezogen sein', 'wichtig sein' und viele mehr, können in mir das Gefühl 'geliebt zu sein' nähren. Im Außen war ich es gewohnt, für diese Gefühle unterschiedlichste Kämpfe zu führen und Opfer zu bringen. In meinem Inneren kann ich sie meiner Persönlichkeit schenken und mich öffnen, um mich von meinem Selbst beschenken zu lassen!

Aus der personenbezogenen Sichtweise auf die Persönlichkeit brauche ich für mein Beschenken meine Führung. Mich umgeben in jedem Augenblick viele begrenzende Gedankenfelder meiner Mitmenschen, welche mit meinen Zellerinnerungen resonieren. Erinnere Dich, wir tragen in uns sämtliche Zellinformationen unserer Eltern und deren Eltern - also zwei komplette „Stammbäume“ (Ahnenreihen)! Das Kind ahmt zuerst das Verhalten seiner Umwelt nach und prägt das Unterbewusstsein und Gewohnheiten. Durch die 'Seele' stehen uns zusätzlich sämtliche Informationen aller gelebter Leben zur Verfügung. Das können tausende sein. Welch eine Vielfalt, was für ein Schatz steht uns zur Verfügung... - meistens nutzen wir diesen wie unseren Kleiderschrank - begrenzt auf einen sehr kleinen Teil der vorhandenen Möglichkeiten und wir nutzen schon gar nicht die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten. Wir gehen unsere gewohnten Wege, das spart Zeit und Energie, und nutzen Alt-Bewährtes *kicher*. Bis - ja bis wir die Qualen unserer Sehnsucht nicht mehr ertragen wollen.

Dann sind wir bereit uns aus den begrenzenden Gedankenfeldern und den resonierenden Zellinformationen, welche
meine alten Gewohnheiten aktivieren, heraus zu führen. Diese alten Gewohnheiten bewirken Gedanken und Gefühle von 'ungeliebt sein', 'nicht genug sein' und 'unwichtig sein' in mir und mit ihnen hat sich meine Person jahrzehnte lang identifiziert. Das Gefühl von 'geliebt sein' ist dann aus der Wahrnehmung verschwunden. Ich greife wie automatisch zu Ersatzbefriedigungen, doch diese trösten zwar vermeintlich und ich glaube mich mit ihnen zu verwöhnen und deshalb zu lieben, doch tatsächlich unterstützen sie den chronischen Mangel. Auch das ist vollkommen in Ordnung und darf sein. Um jedoch meine Sehnsucht zu stillen, den Mangel an Liebe in mir auszugleichen, brauche ich die Änderung der Ausrichtung meiner Person – vom gewohnten Mangelverhalten weg und zu der Erfüllung meiner Sehnsucht hin...

Bezogen auf den Kleiderschrank wirkt sich dann so aus:
Ich entdecke Sachen, die ich schon Jahre vergessen habe. Ich entdecke 'plötzlich' Kombinationen, die mich gut aussehen lassen. Ich bemerke eine Lust und Freude immer neue Kombinationen auszuprobieren. Argumente wie "ich hab' keine Zeit", "das frustriert mich nur", "ich hab' ja doch nichts zum anziehen" und ähnliches sind total verschwunden. Ich merke mir die neuen Kombinationen, ordne sie Gelegenheiten zu und schaffe so meine 'neuen' Routinen.
*

Als Kind vermisste ich zutiefst Liebe, Anerkennung, Respekt und die Würdigung meiner Person, heute verantworte ich die Erfüllung dieser Bedürfnisse und bin aufgefordert mich sowohl damit 'aufzuladen' als auch mich zu beschenken. Es genügt ein Schlüssel-Erlebnis, um eine solche Sehnsucht zu begründen! Also kann diese Sehnsucht auch im liebevollsten Zuhause generiert werden, wenn ein Mensch diese Aufgabe in sein Leben ziehen will. Sie ist  d a s  Instrument, um irgendwann zu der Eigenliebe zu finden... – meiner Meinung nach, eine der zentralen Aufgaben in diesem Abschnitt meines Lebens.

Die Erfüllung meiner Sehnsucht nach Liebe (auch die, Liebe schenken zu dürfen!) ist es, welche mich die Führung meiner Persönlichkeit anstreben lässt. Viele Jahre meines Lebens habe ich alles daran gesetzt, meine Sehnsucht durch andere Menschen und Dinge zu stillen, bis ich mich der Erkenntnis öffnen konnte, dass nur ich alleine das Bedürfnis nach diesen Gefühlen stillen kann, indem ich mich auf mein Selbst ausrichte, mich öffne, die bedingungslose Liebe meines Selbst empfange, sie in mir fühle und meine Persönlichkeit damit beschenke.

Leben und Lieben
Brigitte CH'AN*KA*RII