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Schockschmerz

 

In diesem Text beschreibe ich, wie ich meine Begabung (das Innere Licht) für die Heilung meines Körpers einsetzte. Hier erzähle ich Dir nur die Kerngeschichte.

 

Ich klemmte mir den Mittelfinger, den Ringfinger und den kleinen Finger in einer Autotür ein. Dabei war der Mittelfinger am übelsten zugerichtet. Es sah so aus, als ob es genau auf dem Gelenk eine sehr tiefe Einkerbung hatte.

 

Meine Gedanken rasten, zuerst kam die Feststellung, dass etwas nicht stimmte, dann blitzschnell das Rekapitulieren des Hergangs und dann der Versuch meine Finger herauszuziehen mit der Erkenntnis, dass es mich übel erwischt hat. In diesem Moment durchströmte mich der klare Gedanke: "Ich nehme diese Situation vollkommen an". Endlich kam der Impuls, um das Öffnen der Tür zu bitten, danach das schnelle Rennen zum nächsten Wasserhahn ...

 

Mir wurde ein Waschlappen geliehen und eine Salbe (Traumeel) gegeben. Alles was ich sagen konnte war "und ab gehts", denn der Wunsch loszufahren, um pünktlich zu sein war bei meiner 'Mitfahrgelegenheit' sehr präsent.

 

Als wir dann alle im Auto saßen und losgefahren waren, drehte sich die Beifahrerin um und sprach mir ihr Mitgefühl und ihr Schuldbewusstsein aus. Ich sagte ihr, dass es keinen Anlass für Schuld gibt und das Auflösen ihrer Schuldgefühle (siehe 'Vergib Dir selbst') ihre Aufgabe sei und die meine, mich um meine Hand zu kümmern.

 

Als das alles ausgesprochen und somit geklärt war, sank ich tief in mich hinein. Ich wollte meinem Körper helfen. Meine Finger waren umhüllt von Salbe und Waschlappen und so konnte ich mich um meine Gefühle und Ausrichtung bemühen.

 

Oh weh! Mein Körper war in hellem Aufruhr. Die äußere Gefasstheit, das gelassene Annehmen dessen, was passiert war und mein inneres Erleben waren absolut gegensätzlich!

 

Ich fühlte den Schock kommen (oder gehen?), die Ohnmacht, die Panik den Workshop zu verpassen, zum Arzt zu müssen, die riesige Angst an einem zerquetschten Fingergelenk bis an mein Lebensende leiden zu müssen, ich wollte mein Leid und meinen Jammer herausschreien und wusste, dass ich das nicht konnte, weil sich das nicht gehört und alle Anwesenden dadurch mit meinem Leid belastet würden und sich letztendlich dadurch doch nichts an meinem Zustand verbessern würde usw.

 

Zu meinem Glück war das Gefühl der Annahme dieser Situation echt. Dadurch konnte ich mich liebevoll geistig in den Arm nehmen und fest daran glauben, dass diese Situation mir und meinem Wachstum diente. So konnte ich mich darauf konzentrieren, was mir wichtig war: das heftige Pulsieren der Schockgefühle und der Angst loszulassen und zu beruhigen.

 

Ich begann zu singen (ist toleriertes schreien *grins*), in meiner ureigenen Art und Weise sang ich meinem Körper das Lied der Beruhigung und des Loslassens. Dabei kam mir der Gedanke, wie toll es währe, schon so sehr an die Wirklichkeit der Liebe glauben zu können, dass aller angerichtete Schaden in meinem Körper sofort heilte ...

 

Ich gab mein Bestes und sprach geistig (während ich sang) mit allen Zellen und den Zellen meiner gequetschten Finger: "bitte beruhigt Euch, alles ist gut, ihr braucht nicht alle in die Finger zu strömen und nachzuschauen, ob etwas zu reparieren ist, es ist in Ordnung, bitte bleibt wo ihr seid. Es ist nicht notwendig dass Blut austritt, denn es liegt keine Verunreinigung vor. Bitte entspannt Euch ganz im Vertrauen auf die Ordnung, alles ist gut ..."

 

Mehr und mehr glaubte ich an mein inneres Licht und an die Verbundenheit. So trat langsam das 'heftige Klingen' meines Nervensystems in den Hintergrund und ich fühlte wie die Entspannung kam. Mein Lied drückte diese Tiefe, Weite und Machtfülle mehr und mehr aus ...

 

So schob ich meine Fokus weg von Anspannung, Schock und Leid und hin zu Schönheit, Vertrauen, Heil ...

Der Schockschmerz verschwand.

 

Als wir am Ort des Workshops angekommen waren, konnte ich meine Finger schon wieder recht gut bewegen. Weder Blut, noch blaue Flecken, noch Schwellungen waren sichtbar. Nun galt es noch das Schonverhalten abzustellen. Was ist das für ein Vertrauen in die eigene Kraft, wenn ich dafür sorge, dass niemand meine 'Verletzung' berührt?

 

Etwa eine Stunde nach dem Einklemmen, gab ich dankend den Waschlappen zurück und legte mein Schonverhalten ab.

 

Es sind Spuren auf meinen Fingern zu sehen und auch der Mittelfinger ist leicht geschwollen und das Krümmen ist nur im Ansatz möglich. Dennoch bin ich fast schmerzfrei und sehr zufrieden mit mir. Ich habe keine Ahnung, ob es 'normal' ist, dass am Tag danach die Finger wieder für ziemlich vieles zu verwenden sind. Keine Ahnung, was mir mein Körper durch diese Finger sagen will - ich weis, dass die rechte Seite des Körpers für das Männliche steht und dies exakt das Thema war, dem ich mich an diesem Tag ganz speziell gewidmet habe ...

 

Manchmal lenken solche Fragen auch ab; manchmal sollte ich mir darüber klar werden, dass das Hinterfragen den Fokus auf die 'Dunkelheit' setzt und diese analysiert und so die Ausrichtung nicht mehr auf dem (Inneren) Licht liegt ...

 

Hier und jetzt freue ich mich einfach sehr darüber, wie ich mit dieser Situation umgegangen bin. Vielleicht ist Dir mein Erlebnis eine Anregung wie Du Dein Inneres Licht praktisch für Dich nutzen kannst?

 

Herzlichst

Brigitte

 

Nachtrag vom 29.05.2012

Die seit dem Schockschmerz nachgewachsenen Fingernägel der betroffenen Finger sind 'Riefenfrei', d.h. total glatt und wunderschön.