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Ja, ich bin eine Raucherin. Zu meinen Spitzenzeiten drei bis vier
Schachteln am Tag. Heute sind es 0 bis drei selbstgedrehte Zigaretten
täglich...
*kicher* mit fast 18 Jahren begann ich zu rauchen, weil ich einen
sichtbaren Unterschied haben wollte - schließlich wurde ich
volljährig! Ich brauchte rechts und links in den Backentaschen
ein Bonbon, um den fürchterlichen Geschmack zu ertragen
*erinnerungslachen*...
Das Rauchen hat viele Gründe. Zum beenden des Rauchens, z.B. durch
die Macht der eigenen Bewusstheit, ist es durchaus hilfreich einige
davon zu erkennen, das trifft besonders auf die durch das Rauchen
befriedigte Bedürfnisse zu. Diese zu erkennen und durch eine
andere Art der Bedürfniserfüllung auszutauschen, kann das
gewünschte Beenden des Rauchens sehr unterstützen (das habe
ich vor etwa 10 Jahren praktiziert und viele Jahre lang nicht
geraucht). Bisher erkannte Bedürfnisse:
- sich an etwas festhalten
und damit Unsicherheit, oder die innere Unruhe und Nervosität ausgleichen
- Langeweile
eine zu Rauchen kann eine willkommene Abwechslung darstellen; etwas Angenehmes "zu tun haben"
- sein Revier beanspruchen
das läuft meist Unterbewusst ab; kann
passiv Aggressiv sein, kann zur Unterstützung von Grenzverhalten
beitragen
- Trotz
z.B. um sich gegen Fremdbestimmung aufzulehnen
- Kraft tanken
z.B. Abstand nehmen, zu sich selbst finden, mal hinsetzen, mal an die frische Luft kommen usw.
- zur Ruhe kommen
im Sinne von: Seele baumeln lassen, entspannen usw.
- etwas verkraften, sich beruhigen, etwas ausgleichen
besonders bei emotionalen Aufwallungen und Ängsten
- Wunsch nach Ausbrechen
hier meine ich die Routine, auch die von Verhaltensmustern u.ä.
- Wunsch nach Rebellion
wenn 'man' gerne aufbegehren möchte, doch dies durch
die eigenen Ängste vor Konsequenzen nicht tun kann...
- Genuss
oh, ja :))) - zur Zeit mein Hauptgrund *lächel*
- die orale Befriedigung
in diesem Zusammenhang kommt aus dem Unterbewusstsein die
Erinnerung an das befriedigende Saugen an der Mutterbrust und die damit
erfahrene Geborgenheit und Sicherheit, kurz: Existenzsicherung durch
"Nahrungsaufnahme"
- etwas für sich tun, sich Freiraum nehmen
z.B. sich Zeit für sich selbst nehmen, den Verpflichtungen entfliehen
- Verbundenheit, Zugehörigkeit
das gemeinsames Tun verbindet, verbrüdert, stärkt
- Bodenhaftung/Erdung
diesen Grund habe ich in der Esoterik-Szene aufgeschnappt, keine Ahnung, wie viel da wirklich dran ist...
- abschalten
besonders, wenn eine Lösung gesucht wird, 'man' sich im Kreise dreht
- Platz wechseln
sehr zu empfehlende Taktik, wenn die Emotionalität
einen 'einfrieren' lässt, der Tunnelblick entstanden ist u.ä.
- Geselligkeit
*kicher* willst'e die Buschtrommeln hören, gehe in die Raucherecke; d.h. Kommunikation pur
- etwas miteinander Teilen
in unserer Welt ist es manchmal schwierig, zu teilen, sich
mitzuteilen, sich zu schenken, weil es dabei so viele
Missverständnisse geben kann.
- Rituale, Gewohnheit
z.B. den Morgen begrüßen, einen Rahmen schaffen, Sicherheit gewinnen, etwas verstärken...
- und vieles mehr...
Falls Du Raucher verstehen möchtest, oder Deinen Verbrauch
reduzieren willst, dann beobachte und erkenne, welche
Bedürfnisse durch das Rauchen befriedigt werden...
Bedürfnisse, Sucht, Gier und Gewohnheiten wollen oft
verstanden sein, bevor ein dauerhaftes Beenden des Rauchens
gelingen kann...
Ich habe nach vielen Jahren mein Rauchen erneut aktiviert, aus Genuss,
um regelmäßig an die frische Luft zu gehen, meine Gedanken
zu klären und einiges, was ich noch zu erkennen habe. Es gibt auch
Tage, da mag mein Körper kein Nikotin. Das kann ich
daran erkennen, dass mir beim Rauchen schwindelig wird. Es kostet
manchmal Überwindung, doch es ist möglich, die Zigarette dann
sofort auszudrücken. In diesem Fall ist es eine wunderbare
Bejahung und Achtung meines Körpers. Auch drehe ich mir meine
Zigaretten selbst (Ritual), immer bevor ich eine Rauchen möchte.
Dabei kann ich Zentrierungs-Übungen machen und am Ergebnis sehen,
wie mein emotionaler Zustand gerade ist (eine Zigarette kann wirklich
seeehr unterschiedlich aussehen *kicher*). Durch das Selbstdrehen kann
ich auch die Menge an Tabak bestimmen (meistens reichen mir ein paar
Züge). Manch eine/r meinte auch schon, dass meine Mini-Zigaretten
den Namen Zigarette eigentlich gar nicht verdienen *lächel*.
In den oben aufgelisteten Bedürfnissen sind einige dabei, die z.B.
dem Menschen einen Rückzug aus einer Situation, oder eine
Besinnung auf sich selbst ermöglichen und deshalb behaupte ich:
Rauchen kann auch die Gesundheit fördern!!!
Wie immer ist die Unterscheidung von Missbrauch und Gebrauch sehr
wichtig. Denn, wie alles auf Erden, hat auch das Rauchen seine zwei
Seiten...
In herzlicher Verbundenheit
Brigitte CH'AN*KA*RII