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Bindung und Einengung

Oft wird Bindung und Einengung verwechselt und sogar gleich gesetzt. Es gibt wesentliche Unterschiede zwischen Bindung und Einengung. Hier beschreibe ich die Perspektive der Person.

Eine sehr beliebte Form der Bindung findet statt, sobald ich jemanden an meine Gewohnheiten heranführe. Das geschieht indem ich meinem Gegenüber mitteile, dass und wie er/sie etwas tun soll. Dies kann aus unterschiedlichsten Gründen (meist aus Angst, oder Bequemlichkeit die oft als Erfahrung dargestellt wird) und auf unterschiedlichste Art und Weise erfolgen, von der klaren Form einer direkten Bitte, bis hin zur unterschwellig ausgeführten emotionalen Erpressung. Doch darauf will ich hier nicht weiter eingehen.

Beleuchten wir zwei harmlos wirkende Beispiele:
1) denke an mich
2) beginne auch eine SMS mit Hallo und beende sie mit einem Gruß

Mit dem "denke an mich" wird die Übertragung von dem freien, aus dem Augenblick entstehenden, selbstverständlichen Schwingen vom Selbst an die Person unterbrochen und statt dessen verbindet sich die Ebene der Person mit der Ebene einer anderen Person. Die eigene Person nutzt zuerst die Entscheidungsebene, ob sie sich mit dieser Bindung einverstanden erklären will. Fall ja, findet eine Anpassung an die fremde Person statt. Diese Anpassung wird über die Persönlichkeit umgesetzt. Die Person überprüft (meist unbewusst) die aktuelle Struktur und wählt exakt den Bereich, und die Ebenen aus, welche sich leicht im gewünschten Sinne ergänzen und so in ihren Abläufen aneinander binden lassen.

Eine praktische Beschreibung wie das funktionieren kann:
Der von anderen übernommene Glaubenssatz: "wenn Du nur an Dich denkst bist Du ein Egoist und das ist falsch und schlecht" kann für einen eigenen Glaubenssatz genutzt werden wie: "Ich denke ab jetzt an Dich, dann befreie ich mich von dem Vorwurf eine Egoistin zu sein und bin deshalb richtig und gut", "außerdem entspreche ich dem Bild einer Liebenden".

Zur Unterstützung wird die emotionale Ebene eingebunden:
* die Worte "falsch und schlecht" bewirken Gefühle von Enge aus den Ebenen der Ängste (die Feinfühligkeit beendet sich Schicht um Schicht)
    ° Kompensation durch das angeblichen Gegenteil (richtig und gut sein) schafft vordergründige Erleichterung.
* das "Klein-Machen" aus den Ebenen der Angriffe bewirkt das Aktivieren von Schutzmechanismen  (Verspannungen folgen)
    ° Kompensation durch das angebliche Ausweiten auf die fremde Person schafft die Illusion von noch bestehender Weite.
* und die Unterordnung an etwas Anderes als dem Selbst bewirkt Trennung (Zweifel aktivieren sich), welches die Ausrichtung zur Anpassung vollendet.
    ° Kompensation der Trennung durch die angebliche Unterordnung.

Zur weiteren Unterstützung wird die Ebene der Vorstellungskraft aktiviert:
Über Filme wird verbreitet, dass Liebende oft an den anderen denken und sich daraus eine Gemeinschaft entwickelt. In der Vorstellung entsteht ein Ideal-Bild von dieser Gemeinschaft in der Sehnsüchte und Bedürfnisse erfüllt werden. Diese Aussicht dient zur Stärkung der verdrehten und verkümmerten Schöpferkraft, bis alles was diese Person aktuell ausmacht "mit im Boot ist" und sich so auf die beginnende Co-Abhängigkeit eingestimmt hat.

Das und sehr vieles mehr kann die eigene Person nutzen, um ihrer Entscheidung zu entsprechen. Beachte, dass die Einengung niemals von der fremden Person ausgeht, sondern stets von der Eigenen, beginnend mit der Trennung vom Selbst und der Ausrichtung auf eine fremde Person.

Weitere Bereiche werden deutlich mit dem zweiten Beispiel:
Eine SMS ist ein Ausdruck vom Short Message Service und bedeutet Kurznachricht. Mit Anrede und Verabschiedung wird sie zu einer Nachricht.
Dieses herrliche Beispiel kann Dir für viele Deutungen und Erklärungen dienen.

Für Deine Anregung:

Viel Freude am Erforschen dessen, was Du lebst und was Du bist.

Herzlichst
BrigittCH'AN*KA*RII
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