Taktlos
Nach langer Zeit der
Ruhe und des Friedens ist jetzt wieder etwas
passiert, was analysiert, verstanden und verziehen – also
verarbeitet werden will
...
In diesem Bericht gebe
ich mein Erleben und die für mich dadurch
entstandene Erkenntnis der mitfühlenden LIEBE (Durchlichtung) und deren
Umsetzung wieder.
Für
Schnellleser hier das Wesentliche:
Ein Freund bezichtigte
mich der Taktlosigkeit, ich fühlte mich schuldig.
Er zeigte mir, dass ich die Beurteilung meiner Aktion
persönlich nahm, dadurch
fühlte ich mich noch schuldiger, bis ich auf die Idee kam die
Reaktion des
Freundes
auf meine Taktlosigkeit zu untersuchen und ihm bewusst zu machen, dass
er selbst
diese persönlich genommen hatte. Nach dieser Befreiung aus
meiner Schuld stieg
in mir der Wunsch auf, man hätte mich für meine
Taktlosigkeit getröstet,
anstatt verurteilt (bevor Dich jemand verletzt, hat er sich selbst
viele male
verletzt!). Dies erkannte ich als Sehnsucht nach der
mitfühlenden LIEBE. Als
mir der Freund dann mitteilte, er habe sich für mich
entschuldigt, konnte ich
vermeiden meinen Fokus erneut auf emotionale Schuld zu setzten, wandte
stattdessen bewusst die mitfühlende
LIEBE an und tröstete ihn für die erlittene
Demütigung.
Für
Genießer meiner Erlebniswelt das Ganze viel
ausführlicher:
Auf dem Lichtkongress
(war Ende September 2006) wurde mir so intensiv die
Botschaft „Du schenkst so viel und wo bleibst Du?“
(danke Tanja für das
unvergleichliche ‚Wie’!), oder „Du bist
wie ein Leuchtturm der die
Menschen einlädt sich von Dir stärken zu lassen, weil
Du das brauchst. Jetzt
ist es an der Zeit nach Innen zu gehen und Dich zu heilen“
(danke Alied, dass
ich Dich erkennen durfte!) überbracht, dass ich endlich bereit
war dies für
mich anzunehmen und konsequent umzusetzen (Ende des Prozesses Kraft der im Mai 2005
begann).
Seither arbeite ich intensiv daran meine Energien bei mir zu behalten; mich vor dem Nähren Anderer nach meiner Absicht zu befragen (Auftrag/Eigennutz?) und so verstärkt meine "alten Sachen" zu heilen. Der tägliche Gang in den Wald und der Einsatz von Bachblüten unterstützt mich bei dieser Heilarbeit zur Zeit sehr. Zu Beginn zog ich meine Kraft für dieses Tuns aus dem Glauben, das dies für nur kurze Zeit notwendig sei, bis ich wieder zu meiner Lieblingsbeschäftigung "Leuchtturm der LIEBE für Andere sein zu dürfen" zurückkehren könnte. Inzwischen merke ich, wie meine innere Kraft anwächst und damit auch die Neugierde, was als nächstes wohl kommen mag, denn ein Zurück will ich gar nicht mehr ...
Soviel zu den
Randinformationen; nähern wir uns nun dem Ort des
Geschehens:
Vorgestern besuchten
wir zum ersten mal das Energetische Dorf in
Angelbachtal (www.energetisches-dorf.de)
und nutzten die Unverbindlichkeit des Tages der offenen Tür.
Es war spannend
den vielen Menschen zu begegnen, ohne sofort wie früher nach Hilfesuchenden
Ausschau zu
halten und diese zu nähren. Ich ruhte in meiner Mitte und
konzentrierte mich
auf meine eigene Hilfebedürftigkeit.
Dies fiel mir im
September noch reichlich schwer (ich zog meine
Daseinsberechtigung aus meiner Schenkfreude), aber an diesem Tag machte
es
richtig Spaß, mich von dem Gruppenaustausch fernzuhalten und mich mit
mir
selbst zu beschäftigen. Dabei nutzte ich auch die Einrichtung
der
Kinderbetreuung und malte mir ein Bild. Zu Beginn nur des Malens wegen,
dann
bemerkte ich, dass ich den Vordruck zu verändern begann und
etwas erschuf, das
meinem Innersten entsprach.
Sachlich betrachtet
war es ‚nur’ ein Augenpaar mit Stirn und
Nase in phantasiereichen Farben gemalt. Symbolisch war es ein Baumstamm
mit
offener Krone, in dem ein Regenbogenkelch Segen empfing, mit dem
Beobachter
(goldgelber Strahlenkranz in der blauen Iris), für den dies
geschah. Emotional
brach ein großer Schmerz dabei auf, besonders wegen der
blauen/orangenen Haut.
Energetisch floss heftig viel stärkendes und
beglückendes. Mir wurde klar,
dass (auch) der Mensch den Kreis des Regenbogens schließt.
Ich lies das
Bild auf dem Tisch liegen, denn es hatte seinen Dienst für
mich getan und
wandte mich neuen Abenteuern zu ...
Später
löste die Vorstellung mein Bild einer lieben Freundin zu
zeigen
großes Vergnügen in mir aus. Deshalb ging ich mit
ihr zu dem Bild und zeigte
es ihr mit den Worten ‚schau mal, das bin ich’.
Dann erzählte ich ihr die
Symbolik. Als ich bemerkte, wie das Bild auf sie wirkte, bot ich ihr an
es zu
behalten (und wieder mal geschenkt ohne an mich zu denken ...
– geduldig üben
und sich verzeihen *stöhn*).
Zu dieser Zeit habe
ich noch nicht mal bemerkt, dass ich wieder in
mein altes Muster gefallen war. Deshalb griff die LIEBE ein und machte
mir das
s e h r deutlich
*kicher*, denn die so Beschenkte lief schnurstracks
auf unsere Freunde zu und wollte (meiner Meinung nach) alles sofort mit
ihnen
Teilen. Plötzlich fühlte ich ein heftiges
"Nein" in mir. Ich wollte (noch)
nicht für alle sichtbar sein. Wie immer bei neuen Spielsachen,
oder neuen
Erkenntnissen die meiner eigenen Entwicklung dienen, brauche ich etwas
Zeit,
bevor ich es mit allen zu teilen vermag.
Also griff ich aus
meiner Not heraus zu dem einzigen Mittel, das mir
einfiel um zu verhindern, was ich nicht wollte. Ich teilte der
Beschenkten mit
Nachdruck mit, dass die Informationen nur für sie bestimmt
waren (warum hatte
ich eigentlich Vergnügen gefühlt, es jetzt schon mit ihr zu teilen???). Danach
ging ich weiter, obwohl ich fühlen
konnte, dass die Stimmung "verrutscht" war. Ich
tröstete mich mit dem
Gedanken, dass es just die Menschen getroffen hatte, deren
Geheimnistuerei mich
in der Vergangenheit oft selbst belastet hatte.
Es war mir auch egal,
ob die Informationen nun weitergegeben wurden
oder nicht, ich konzentrierte mich allein auf mein Bedürfnis
noch nicht allen sichtbar zu
sein (warum auch immer ...).
Bei der
nächsten sich bietenden Gelegenheit kam das Thema
(natürlich)
zur Sprache – keine Ahnung wer den Anstoß gab. Ein mir sehr nahe stehender
Freund beschuldigte mich der
Taktlosigkeit und erklärte mir, das ich zum Zeitpunkt der
Bildübergabe mein
Bedürfnis hätte ausdrücken müssen
und nicht so spät, nicht vor den anderen
und schon gar nicht so, wie ich es getan hatte. Oh
weh, ging es mir dabei beschissen! Selbst das Ansprechen der
Beschuldigung
linderte meine Emotionslage nicht. Im Schnelldurchlauf, der durch
Gewohnheit
entsteht, spielte ich Angeklagte und Richter, verurteilte mich und
rupfte
dadurch jegliche Freude aus meinem Sein - ich fühlte mich
echt schuldig!
Das entging meinem
Freund natürlich nicht und so initiierte er eine
"Rettungsaktion". Er zeigte mir, dass ich die Beurteilung meiner Aktion
persönlich
nahm (wie fast immer). Manchmal hilft mir das, denn durch das aktive
Unterscheiden von Emotion, Gefühl und SEIN wird die
Bereitschaft in mir
Situationen zu meinem
eigenen Wohle zu erkennen unterstützt. Aber diesmal kam die
Rettung
zu spät, ich hatte meinen Fokus bereits auf Schuld und Leid
gesetzt und deshalb
fühlte ich mich durch den Versuch mich vor meinem Selbsturteil zu retten noch schuldiger. Die
Frage „wann
kann ich es endlich lassen, ‚alles’
persönlich zu nehmen?“ vernebelte mir
das Erkennen des Sinns der "Rettungsaktion".
Im Laufe der Aussprechzeit wälzte ich mein Verhalten
gänzlich
aus, beleuchtete es von jeder möglichen Sicht, suchte
Rechtfertigung zur
Befreiung meiner Schuld – bis ich auf die Idee kam von mir zu
lassen und die
Reaktion des Freundes zu untersuchen. Wow, dass war für mich
neu!!! Wieso
verurteilte er mich der Taktlosigkeit? Was wenn sein Urteil
"falsch" war und
ich "richtig"? (Anmerkung: durch diesen
Umkehrschluss befreite ich mich von
meinen Schuldemotionen.) Ich witterte Morgenluft und machte ihm
bewusst, dass er
selbst seine Reaktion auf meine Aktion persönlich genommen
hatte.
Da meine
geschärfte Sicht (durch die Achtsamkeit auf alle beteiligten Gefühle) auf mich und meine
Verhaltensweise noch bestand, fiel mir der Energiezuwachs auf und ich
fragte den
Freund, ob dies eine der Situationen sei, in denen er sich mir
argumentativ
unterlegen fühlen würde. Er bestätigte dies.
Ich glich die Energien aus und
freute mich riesig darüber, endlich auch dafür ein
Beispiel gefunden zu haben
und verankerte das Gefühl mit dem Begriff
‚Morgenluft des Ichs’ tief in
mir. In Zukunft wird mir dieses Gefühl helfen, eventuell von
meinen Mitmenschen
abgezogene Energien
auszugleichen.
Als ich die Befreiung aus meinen Schuld- und Leidgefühlen genoss und mich für die gute Arbeit ehrte, stieg in mir der Wunsch auf, man hätte mich für meine Taktlosigkeit getröstet, anstatt verurteilt. In diesem Moment erkannte ich die Sehnsucht nach der mitfühlenden LIEBE. Begriff, was mit dem Satz gemeint ist „bevor Dich jemand verletzt, hat er dies selbst schon tausendmal bei sich getan“. Die Sehnsucht nach Trost lebt in diesen Momenten tief im Unterbewusstsein, aber an jenem Morgen fühlte ich sie so deutlich wie nie zuvor.
Obwohl die Aussprechzeit beendet war und der Freund den Raum
schon
verlassen hatte, drehte er sich plötzlich im
Türrahmen nochmals um und teilte
mir just nach meinem bewegenden Erkennen mit, er habe sich für
meine
Taktlosigkeit bei den anderen entschuldigt. Diese Wichtigkeit hatte er
bisher
mit keinem Wort, oder Gedanken erwähnt. Warum gerade jetzt???
Ich begriff
– es stand an, mir nochmals die Möglichkeit zur
Entscheidung zu schenken! Diesmal entschied ich mich gegen den Fokus
auf meine
emotionale Schuld (die Emotionen waren trotzdem da, aber weit weniger
heftig),
wandte stattdessen bewusst, wie ich es mir in solch einer Situation
gewünscht hätte, die
mitfühlende LIEBE an und tröstete ihn für
die erlittene Erniedrigung mit den
Worten „ich danke Dir aus ganzem Herzen dafür, dass
Du Dich für mich gedemütigt
hast“.
Das Ergebnis war
friedlich. Ein weiteres Kämpfen wurde vermieden,
aber es war weniger beglückend als ich erwartete, eher so, als
würde mein Satz
an ihm vorbeiziehen. Ich prüfte meine Absicht und
fühlte, dass alles von mir
heute für diese Situation mögliche, umgesetzt worden
war. Blieb nur noch die Frage, warum
der Freund
anders reagierte als ich erwartet hatte. Das wollte ich ganz genau
wissen,
deshalb habe ich nachgehakt und ihn nach seiner
Erlebniswelt gefragt.
Für den
Freund war der Trost nicht zu erkennen gewesen. Bei ihm
kam ein „Du brauchst Dich für mich nicht zu
entschuldigen“ an. Es ist
spannend zu erleben, wie die subjektive Sicht aus einer
persönlichen Welt die
"Wirklichkeit" verzerren kann (siehe dazu auch das Beispiel ../Realitaeten/Wahrnehmungsfilter.html). Es gibt viele
Gründe dafür, warum er meinen
Trost noch nicht erkennen konnte. Beispielsweise, könnte er so
fest mit meiner üblichen
Reaktion gerechnet haben, dass die Spiegelneuronen seines Gehirns mit einer Erinnerung das
Jetzt
überlagerte. Oder, er hat noch die Emotionen von Schuld und
Rechtfertigungsstreben in mir fühlen
können.
Vielleicht liegt der Grund aber auch darin, dass weitere Sätze
folgten in denen
er mir erzählte, wie ihn die anderen entschuldeten, denn
schließlich bin ich
ja "die Böse" gewesen und nicht er ...
Jaja, an dieser Stelle hat mein kleines Menschlein (anderes Wort für Ego) reagiert und den Spieß umgedreht mit dem Vorwurf, warum spirituell hoch entwickelte Menschen mich der Taktlosigkeit bezichtigen müssen, anstatt ihren Fokus vom eigenen Leid weg und zu der mitfühlenden LIEBE hin zu bewegen *hihihi* - so ist es halt, das Ego, immer auf Angriff und Forderung geeicht.
So beschließe ich nun meinen Bericht und hoffe, er hat Dich erfreut und weiter gebracht.
Herzlichst
Brigitte