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Segnen

Endlich ist es soweit (ich warte bestimmt schon 10 Jahre darauf *lächel*) eine meiner (ureigenen) Varianten zu Segnen zu beschreiben... bis jetzt konnte ich es nicht wirklich erfassen, oder warum genau ich dies tue, oder was genau ich dabei mache...

Anlass war mein heutiges 'Ausrasten' beim Kochen. Normalerweise koche ich mir etwas, wenn ich dabei allein sein kann. Da sich meine Mutter meistens in der Küche aufhält gibt es dafür nur wenige Zeitfenster. Doch als sogenannte Hyper-Empathin kann ich die Verbundenheit zu mir selbst nur sehr schwer halten, sobald weitere Personen anwesend sind. Dazu kommt meine gesteigerte Wahrnehmung, d.h. ich bekomme mit, welche Energie in die Speisen fließen und so weiter - alles Argumente, besser mit mir alleine beim kochen zu sein *hihihi*.

Irgendwie war das heute anders - ich wollte jetzt kochen und nicht noch zwei Stunden warten müssen... wagemutig..., denn bisher gab es stets ein gutes Drama bei solch einer Konstellation. Und das war heute ganz genau so *prust*. Aber, wäre es anders gekommen, könnte ich immer noch nicht über das Segnen schreiben...

In der Küche angekommen fiel mir von Anfang an meine Bereitschaft für Aggression auf. Ich brauchte sie wohl, um mich zu Trauen, meinen Vater von 'seinem Platz' zu scheuchen, damit ich eine Arbeitsfläche bekam? Meine Mutter kam irgendwann (wie bisher immer) auf die 'b'-Taste des Induktionsherdes und mein Essen kochte (mal wieder) gewaltig über. Unterbewusst verteidigt sie wohl so 'Ihre Küche'?  Mein Vater gab seinen gut gemeinten Kommentar "ist doch gar nicht schlimm" ab, und wie immer reizte mich diese Bagatellisierung in die höchsten Ebenen vom heißen Zorn hinein. Um das Drama so richtig auszukosten verknüpften sich in mir Erinnerungen daran, wie oft ich mich durch Bagatellisierungen unverstanden gefühlt hatte und mein Zorn schlug in kalte Wut um. Gegen Ende bekam der Herd die Schuldrolle (tolle Idee meiner Mutter) und mein Vater glänzte mit seinem Sarkasmus-Talent als er den Kohleherd seiner Eltern anpries. Darauf reagierte ich mit Bitterkeit und starker Ablehnung.

Na, auf jeden Fall waren die Energien in der Küche gelinde gesagt höchst aggressiv und ich war von mir enttäuscht, dass ich den Krieg (Zerstörung) anstatt die Kraft (Leben) gewählt hatte. Was tun? Es hatte uns alle 'mitgenommen'...

Mein Essen zeigte mir den Ausweg *grins*. Der Suppen-Eintopf wollte nicht mehr kochen! Meine Mutter meinte ich solle einfach ein paar Stufen höher stellen, doch ich 'wusste' genau was los war: meine Suppe war schockiert.

Das hatte ich schon früher erlebt und so konnte mich das nicht mehr verwundern. Auch als ich es meinen Eltern mitteilte und mein Vater darüber lachte, brachte mich das nicht mehr aus der Balance. Ich weiß wovon ich rede. Das Wasser in unserem Körper reagiert ganz genau so. Die meisten Menschen können nicht mehr wahrnehmen wie sie sich 'wirklich' fühlen, da zu viele Verdrängungsmechanismen gelebt werden...

Ich war wieder in meinem Element - es galt meiner Suppe 'heilkräftig' zur Seite zu stehen *lächel*. Um meine Mutter an meiner Weltsicht teilnehmen zu lassen (ist mein 'Zeig-mich-Training'), teilte ich ihr mit, dass ich die Temperatur so belassen würde und statt dessen meine Suppe segnen wolle. Danach könne ich dann beobachten, ob sich der 'Schock' aufgelöst hat.

Gesagt, getan. Ich nahm den Topf zwischen meine Hände (mit Abstand *kicher*), schloss die Augen und schwelgte im Segnen. Zu meiner Freude (und ich habe echt keinen Moment daran gezweifelt *hurra*) sah ich danach meine Suppe wieder still vergnügt vor sich hinköcheln *schmunzel*.

Leider lebte meine Mutter weiter in 'ihrer Welt' und interessierte sich nicht dafür, mit mir in der Freude zu sein. Vielleicht habe ich auch genau dieses Verhalten gebraucht, um den nächsten Schritt zu erkennen?

Denn, kurz darauf hatte ich Herz-Schmerzen. War dies eine Reaktion auf die durchlittenen heftigen Emotionen? Die aggressiven Energien? Die 'bösen' Worte? Egal, denn jetzt galt es die entscheidende Frage zu stellen: wie kann ich mir jetzt helfen?

Um die Antwort zu 'hören' (ist eigentlich mehr ein 'wissen') ist es wichtig innerlich still zu sein. Um innerlich still zu sein ist es wichtig alles was 'nicht still' ist zu erkennen und zu beenden. Bei mir waren es (mal wieder) unterschiedliche Ängste, Gefühle und natürlich Gedanken. Mir hilft es dann sehr, mich auf die Frage selbst zu konzentrieren. Je mehr ich dies tue, desto weniger Energie bleibt für etwas anderes. Wenn ich dann noch 'in den bedürftigen' Bereich des Körpers eintauche, kommt die Antwort prompt: Ich sollte das gleiche tun, wie für die Suppe! Mann, das ist doch mal wieder typisch!!! Für etwas/jemand anderen tue ich sofort 'das Richtige', und an mich denke ich erst mal gar nicht...

Also schloss ich meine Augen, legte wie gewohnt eine Hand auf die bedürftige Stelle und begann mit meinem Segen. Und wieder half mir das Verhalten meiner Mutter, die für mich nun richtige 'Form' zu wählen. Denn, obwohl ich ihr sagte, dass ich mein Herz jetzt segnen werde, stellte sie während ich es tat eine Frage und forderte danach eine Aktion von mir. Wie gesagt bin ich (noch) ganz schnell abgelenkt (werde 'herausgerissen') durch das mich Umgebende, deshalb erkannte ich, dass ich eine stärkere Geste (oder Ritual) brauche, um mich ganz 'in mich' zu zentrieren.

Meine Lösung? Ich stöpselte mir meine Kopfhörer in die Ohren, wählte ein hilfreiches Lied, bedeckte meine geschlossenen Augen zusätzlich mit meinen Händen und begann zu segnen. Das ist, nachdem ich mal 'herausgerissen' wurde, anfangs etwas beschwerlich, doch so bekommt mein Verstand mit, was ich tue *grins*.

Es entstand folgender Ablauf:
1) Festlegung der zu segnenden Objekte
Mein Herz, die Küche, meine Mutter, mein Vater, das Haus
2) Erinnern an alles gerade erlebte Leid und wie ich mich dabei fühlte
- 'Gift und Galle spucken'
- Angriff, Verteidigung und angegriffen werden
- böse Worte mit heftigen Energien
- Kampf, Krieg auf unterschiedlichsten Ebenen
- Aggression in vielfältiger Form
- Wut - die 'kalte', 'uralte'
- Zorn - der 'heiße', alles durchdringende
- Sarkasmus - der beißende, ironische
- Bitterkeit - die leblos machende
- alte Wunden und Verletzlichkeiten mit ihren Erinnerungen
!Hinweis: die Reihenfolge und die Vollständigkeit sind egal. Vertraue darauf, dass allein die Ausrichtung (Deiner Ebenen) genügt um 'ES' zu aktivieren...
3) Wunsch nach Annehmen und Wandlung durch reinigen, neutralisieren, entladen, transformieren usw.
° Ich entlasse alles Gift, es ist genug. Gleiche es jetzt aus, mit lebensspendender Energie.
° Jeden erfolgten Angriff auf den jeweiligen Ebenen beende ich jetzt und aktiviere Frieden in allen möglichen und unmöglichen Formen.
° Jedes böse Wort ehre ich, es hatte seinen Nutzen und jetzt gleiche ich jedes dieser Worte mit Wertschätzung, Wohlwollen, Zuneigung, Interesse, Zuwendung und Würdigung aus.
° Kampf und Krieg sind nun zu ende und Friedfertigkeit, Güte und Wohlwollen beginnen ihre Zeit.
° Aggression in jedweder Form gleiche ich nun mit Freundlichkeit, Hingabe, Freude, Lebendigkeit und Sanftmut aus.
° Meine kalte Wut wandle ich in warme Herzlichkeit.
° Meinen heißen Zorn transformiere ich in sanfte Gelassenheit.
° Den Sarkasmus wandle ich in Verständnis und Anerkennung.
° Meine durch Bitterkeit abgestorbene Lebendigkeit belebe ich wieder mit dem Geschenk der Gnade und ursprünglichen Schöpferverbindung.
° Alte Wunden und Verletzlichkeiten erkenne ich an, versorge sie mit Verständnis, Trost, neuen Sichtweisen und der Bereitschaft sie jetzt in mir heilen zu lassen.
4) Abschluss
Für wen galt dieser Segen? Für mein Herz, die Küche, meine Mutter, meinen Vater und das ganze Haus
So sei es, so ist es und ich danke dafür.

Oh, das ist sooo wundervoll *seufz*. Mir macht das einen Heidenspaß! Es berauscht mich förmlich zur fühlen, wie sich die Energien austauschen *grins*. Diesmal konnte ich dabei orangene Rosen ranken 'sehen' *seufz* ... Egal, das wirklich Wichtige finde ich war, dass nach meinem Segen meine Herz-Schmerzen weg waren und ich eine richtig 'gute Laune' hatte. Alles war wieder leicht und voller Freude. Und, endlich habe ich danach 'in mir geruht' und mich von meinem Umfeld 'abgegrenzt'.

Herzlichst
Brigitte
CH'AN*KA*RII